Zeit zum Atemholen in Schwabach
Schwabach - „Atemholen – notwendig, damit wir leben können, aber auch notwendig für ein Leben im Glauben“. Dieser Satz stand im November 2014 auf einem Plakat, das zu einem neuen Gottesdienstformat in Schwabach einlud. Menschen aus ganz Mittelfranken fanden daran Geschmack. Bis heute kommen zu den „Atemholen“-Gottesdiensten, die sechs Mal im Jahr samstagabends stattfinden und mit einem kleinen Buffet im Pfarrsaal ausklingen, im Schnitt etwa 150 Teilnehmende in die St. Peter-und-Paul-Kirche. Und das, obwohl es in Pfarrei und Dekanat Schwabach eine ganze Reihe weiterer besonderer Gottesdienstangebote gibt. Nun stand gleich ein doppeltes Jubiläum an: das zehnjährige Bestehen der „Atemholen“-Reihe und das 50. Treffen, das passenderweise überschrieben war mit „Freut euch und jubelt“. Dieses Mal „waren weit mehr als 250 Personen mit dabei“, berichtet Dekanatsreferent Georg Brigl.
Geprägt von „Cantate Domino“
Brigl rührt nicht nur regelmäßig die Werbetrommel für die meist etwa eineinhalb Stunden dauernde Eucharistiefeier. „Ich steh‘ da selbst mittendrin“, sagt er als aktives Mitglied im Schwabacher Chor „Cantate Domino“, aus dessen Reihen die Idee zu den „Atemholen“-Gottesdiensten kam und der bis heute die treibende Kraft ist. Von Beginn an mit im Boot war außerdem Monsignore Dr. Josef Hernoga vom Schwabacher Pastoralteam, der die Gottesdienste zelebriert und predigt. Er empfindet es als „große Gnade Gottes“, dass das Projekt schon zehn Jahre so gut läuft. Oft bäten ihn Leute nach dem Gottesdienst noch um ein Gespräch,„weil es in ihnen arbeitet“.
In Hernogas Wohnzimmer finden die Planungstreffen statt, bei denen ein harter Kern von etwa einem Dutzend Chormitgliedern das jeweilige Jahresmotto auswählt und sechs Themen dazu findet. „Wir sprühen immer noch vor Ideen“, lacht Ulli Roeske, der diesem Team angehört und für den Einsatz moderner Technik bei den Gottesdiensten zuständig ist. So wurde etwa bei einer Feier der Jesuit und Klimaaktivist Pater Jörg Alt live zugeschaltet. Manchmal wird ein kurzer Film gezeigt, der das jeweilige Thema veranschaulicht. Stets, meint Brigl, stelle sich dabei die Frage: „Wie kann man den Gottesdienst ins Heute ziehen?“ Ganz wichtig sei es auch, eine Atmosphäre des Willkommens zu schaffen, die Ankommenden schon am Eingang zu begrüßen, sie einzubeziehen: „Da werden die Leute schon mal aus der Bank geholt, oder es kreist ein großer Erdball über ihren Köpfen“. Manchmal werden Stationen in der Kirche aufgebaut. Dass die Gottesdienste sich als Ermutigung verstehen, mit allen Sinnen zu glauben, war schon im gleichlautenden, ersten Jahresmotto zum Ausdruck gekommen. Viele andere Themen folgten, von der „Wundertüte Familie“ über den „Reiseführer des Glaubens“ bis zu „Versöhnung“.
Durchgehendes Element ist die Musik des Chors. Auf den Moment, in dem „Cantate Domino“ das Vaterunser anstimmt, „da freuen sich jedes Mal alle“, erzählt Brigl. Das A-Capella-Ensemble wurde schon vor rund 20 Jahren gegründet und setzt sich aus etwa 30 Akti-
ven zusammen, die neue geistliche Lieder präsentieren. Viele Fans des Gottesdienstes gehör-ten der Generation 50plus an, informiert Brigl auf Nachfrage. Aber es kämen auch Familien.
Und, dank Plakat-Aushang und Mund-Propaganda, auch immer wieder neue Interessierte.
Gabi Gess für [inne]halten – Die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt
Unter dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann!“ stehen zwischen 23. November 2024 und 20. September 2025 sechs Gottesdienste, die Samstags um 18 Uhr in St. Peter und Paul in Schwabach beginnen und mit einem Treffen im Pfarrsaal ausklingen. Info unter www.atemholen-gottesdienst.de
Gottesdienstzeiten
Heilige Messen in Schwabach
Samstag
Penzendorf 18.30 Uhr
Sonntag
St. Sebald 9.00 Uhr
St. Peter und Paul 10.00 Uhr und 19.00 Uhr
St. Sebald 10.30 Uhr
Eichwasen 10.30 Uhr (in den Sommerferien geschlossen)
Beichtgelegenheit
St. Sebald: Samstag 15.30 bis 16.30 Uhr Gelegenheit zum Seelsorgegespräch und zur Beichte
Anbetungszeit in Schwabach/St. Peter und Paul
Freitag 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, außer in den Schulferien